Wie cool wäre es eigentlich, wenn es Kameras gäbe, mit denen man in die Zukunft knipsen kann. Wie würde unsere Stadt aussehen und wie ein Selfie? Um die Zukunft der Fotografie geht es auf der Triennale, die Hamburg ab Donnerstag zehn Tage lang in einen Treffpunkt für internationale Fotofans verwandelt. Unter dem Motto „The day will come“ laufen Ausstellungen in diversen Museen und anderen Kulturinstitutionen, teilweise sogar noch über den Veranstaltungszeitraum hinaus. Insgesamt beteiligen sich rund 50 Locations.
Die Triennale der Photographie präsentiert ganz unterschiedliche Bildtechniken und –stile – von historischen Aufnahmen bis hin zu digitalen Bildcollagen. Zum spannenden Begleitprogramm gehören Vorträge, Diskussionen, Filme, Projektionen, Workshops, Angebote für Kinder und Partys. Zum Beispiel die Night of Oberhafen am 19. Juni oder am 27. die DFA Party. Letztere findet im Containerdorf vor den Deichtorhallen statt, das Zentrum des ganzen Foto-Events. Hier könnt ihr euch Bilder von zehn europäische Fotofestivals und zehn Fotoschulen anschauen.
Außerdem gibt es dort die Festival-Tickets, falls ihr nicht nur in einzelne Museen wollt. 60 Euro (ermäßigt 40) kostet der Sammel-Eintritt für zehn Ausstellungen wie diese:
In den Deichtorhallen werden unter dem Titel „The day will come, when man falls“ unter anderem zeitgenössische Porträts des Fotografen Phillip Toledano aus New York gezeigt. Zu den Highlights gehört außerdem die Ausstellung in der Kunsthalle, die das Prinzip Hoffnung in der Fotografie thematisiert.
Das Museum der Arbeit zeigt während der Triennale der Photographie, wie sich aus Erinnerungsbildern des letzten Jahrhunderts eine Zukunftsvision vom Leben in Hamburg entwickeln lässt, und im Hamburg Museum kann man den Wandel des Stadtbildes beobachten.
Für Wasser-Fans hat sich das Bucerius Kunst Forum etwas ausgedacht. Vor allem die jüngsten Bilder der Ausstellung reflektieren die zerstörerische Kraft einer Naturgewalt, die in der Fotografie immer weiter in den Fokus rückt.
Habt ihr euch eigentlich auch schon mal gefragt, warum wir heute wie die Verrückten Bilder austauschen? Das Museum für Kunst und Gewerbe beleuchtet die Ursprünge des Teilens von Fotos. Richtig spannend ist in diesem Zusammenhang außerdem die interaktive Show #snapshot. Hier geht es um Fotos, die wir alle gerne sammeln und sharen (s. Titelbild). Ein Profi in netzbasierter Medienkunst ist übrigens Lynn Hershman Leeson. Ihre Werke sind in der Sammlung Falkenberg zu sehen.
Wer selbst gern fotografiert, kann sich auf dem Olympus Playground im Oberhafenquartier austoben. In der Halle 2 ist genug Platz für Experimente mit Licht und Raum. Am Eingang gibt’s sogar Leih-Kameras. Abends lockt das Gelände mit Veranstaltungen wie der Open Show (26.06.), bei der Fotografen erzählen, oder einem Pecha Kucha Get Together (27.06.). Für frühe Vögel gab es in der Akademie der Künste übrigens auch die Möglichkeit, Portfolios von Experten sichten zu lassen.
Ist die digitale Bilderflut der Tod für die professionelle Fotografie? Nicht, solange es Events wie die Foto-Triennale gibt, oder was meint ihr? Alle Infos unter www.phototriennale.de. Wer mag lädt sich zusätzlich die PhotoHamburg App herunter, um bei dem verwirrend vielfältigen Programm den Durchblick zu behalten. Hierüber sollen auch die verfügbaren Audioguides einsehbar sein.
Triennale der Photographie
Rund 50 Locations
18.-28.06.2015
Festival-Ticket: 60 Euro (erm. 40) für 10 Ausstellungen
Einzelpreise: 5-12 Euro
Titelbild: Strangers in the Light #1 © Catherine Balet