Autor: Natalie

GEO-Reporter live erlebt

Ein GEO-Reporter ist irgendwas zwischen Fotograf, Journalist, Wissenschaftler, Extremsportler und Asket. So zumindest mein Eindruck nach dem ersten Vortrag der Veranstaltung „Abenteuer Erde – GEO-Reporter live erleben“. Das Event in der Laeiszhalle Hamburg, bei dem GEO-Mitarbeiter von ihren Reisen und Projekten berichten, eröffnet am Sonntagnachmittag Michael Martin. Man kann nicht anders als schmunzeln, als der gebürtige Bayer die Bühne betritt. Seine Rede beginnt er so schwungvoll, wie das halblange Haar in sein gebräuntes Gesicht fällt. Martin kennt jetzt alle Wüsten dieser Erde und kann deshalb Trocken- mit Polarwüsten vergleichen. Zehn Expeditionsreisen hat er für sein Projekt unternommen, die letzte endete am Samstag um 21:30 Uhr. Ein Mann, der alle Wüsten kennt Michael Martins Bilder sind wahnsinnig. Sie zeigen Sterndünen, Eislandschaften und Rentier-Eskimos. Außerdem ist fotografisch dokumentiert, wie der Reporter selbst mit dem Motorrad in Wüstenschnee stürzt. Ja, richtig mit dem Motorrad, bei fast Minus 40 Grad. Darauf muss man erstmal kommen! Zwar fährt der Anfang 50-Jährige mit beheizter Weste, Unterhose und beheizten Socken, aber so richtig Spaß machen die Bedingungen nicht. Deshalb hat Martins Ehefrau solche Aktionen in Zukunft auch verboten. Das wird ihn jedoch vermutlich …

Cap läuft | Instameet Hamburg | Fototour Hamburg

Instameet: Fototour mal anders

Was mag wohl ein Instameet sein? Ein Treffen von Leuten, die auf Instagram vertreten sind! Deshalb habe ich am Abend vor dem Wordwide Instameet Hamburg auch noch schnell einen Hambitious-Account auf dem Bilder-Portal angelegt. Gemeinsame Fototour, erst durch die HafenCity und dann in Kleingruppen durch weitere Viertel, lautete das Programm. Klingt nach einem spannenden Tag, an dem man Fotofans, Ästheten und digital Aktive kennenlernen kann, dachte ich. Und genau so war es auch: Am Samstagmorgen um kurz vor zehn, sehe ich eine Traube von etwa 200 Menschen vor den Stufen der Marco-Polo-Terassen stehen. Dicke graue Wolken hängen am Himmel, aber immerhin kommt nichts Nasses runter. Ich kenne Hamburg ja auch von seiner sonnigen Seite, doch einige Teilnehmer sind aus anderen Städten oder sogar aus dem Ausland angereist. Die Stimmung lässt sich hier zum Glück niemand durch das melancholische Wetter vermiesen. Die Event-Organisatoren von der Plattform We love Hamburg (#welovehh) reichen uns Umhängeschilder mit verschiedenfarbigen Bändern. So weiß ich gleich, mit wem ich am Nachmittag zusammen weiterlaufen werde. Ein paar Aufkleber und eine Wertmarke für die …

Streetfood Thursday am Mittwoch

Essen ist ein zeitloses Thema. Eigentlich immer und für jeden relevant. Deshalb darf man auch am Samstag noch über eine besondere Gastroveranstaltung vom Mittwochabend berichten ;-). Der Streetfood Thursday, der diesmal ausnahmsweise Mitte der Woche stattfand, ist bei schönstem Frühlingswetter an den Fischmarkt umgezogen. Eine willkommene After-Work-Aktivität für gestresste Fans von schneller, aber leckerer Küche und ausgewählten Zutaten aus unserer Region. Als ob es nirgendwo in Hamburg etwas zu essen gäbe, strömen die Massen fast hafengeburtstags-like von den Landungsbrücken heran, um die extravaganten Essenstände in und vor der Fischauktionshalle zu begutachten. Für den Innenbereich soll man sogar ein paar Euros zahlen, was im Internet vorab eine rege Diskussion auslöst. Aber selbst wer bereit ist, das Geld für den organisatorischen Aufwand, den Kampf um eine neue Bleibe und die Miete der privaten Halle zu zahlen, muss genügend Geduld mitbringen, um sich in die Mega-Schlange einzureihen. Schwierig, denn jeder weiß, wie nervenaufreibend es sein kann, mit hungrigem Magen auf den rettenden Happen zu warten. So lag auch die Stimmung im Außengelände irgendwo zwischen entspannt und angespannt. „Lass …

Autoren Mit Vergnügen Hamburg Natalie

Natalie goes Mit Vergnügen Hamburg

Klammheimlich habe ich vor Kurzem angefangen, ab und zu auch für Mit Vergnügen Hamburg zu schreiben. Ihr kennt die Seite gar nicht? Dann wird es höchste Zeit, mal reinzuklicken! Nicht umsonst hat der Schwesternblog von Mit Vergnügen Berlin in seinem ersten Jahr über 20.000 Facebookfans gewonnen. Die Redaktion stellt täglich persönliche Empfehlungen rund um unsere allerliebste Hansestadt ins Netz. Ob Kulinarik, Musikalisches, Partytipps oder Filmvergnügen – selbst für Urhamburger wie mich sind immer nette Geheimtipps dabei. In der Rubrik Glaube, Liebe, Hamburg wird auch mal über Tinder-Dates gesprochen oder darüber, wo man sich am Valentinstag betrinken kann. „Ich glaub, das eher linke Spektrum der Hamburger interessiert sich gar nicht für uns. Die finden uns richtig scheiße“, lacht Kathrin Weßling aus dem dreiköpfigen Redaktionsteam neulich auf der Social Media Week. Schlagfertig nimmt sie auch bei einer Podiumsdiskussion zu lokalen Medien die Kritik eines Blogger-Kollegen entgegen: Mit Vergnügen schreibe manchmal zu positiv respektive zu wenig journalistisch, so der Vorwurf. Aber wenn ein Burger tatsächlich so richtig „sagenhaft lecker“ ist, warum soll man das dann nicht auch sagen? …

ITB 2015 Thailandstand

Die große Reisemesse ITB

Die Welt ist diese Woche in Berlin zu Gast und ich war zum ersten Mal dabei. Auf der ITB, der größten Reisemesse, trifft sich alles, was in der Touristikbranche Rang und Namen hat. „It’s a match!“ rufen in Weinrot gekleidete Studenten, die auf einer Brücke in der Einmarsch-Schneise des Messegeländes stehen. Sie halten ein Plakat auf dem „Du + Air Berlin = Sonne“ oder Ähnliches steht. „Gute Laune!“, trällert eine der Promotion-Damen. Die Mehrheit der in Richtung Messe strömenden Business-Menschen sieht jedoch noch nicht so aus. Etwas zu trockene Luft, etwas zu grelles Licht und weite Strecken, die man auf schicken Schuhen zurückgelegen muss – jeder weiß, dass so ein Messetag auch kein Zuckerschlecken ist. Aber es lohnt sich: Wenn man noch nie auf der ITB war, hat man wirklich viel zu gucken, selbst wenn man sich nur die Gestaltung der über 10.000 Stände aus mehr als 180 Ländern anschaut. Und da hat natürlich jeder Aussteller so seinen eigenen Stil. Bei den Afrikanern ist es bunt, Tiersymbole und viel Holz sind angesagt. Bei den Arabern glitzert und blinkt es. Dem …

Literaturquiz: Ratespaß für Bücherfans

„Bin ich hier richtig? Das war ja noch nie so voll“, sagt der Mann, der am Dienstagabend vor mir in der Schlange steht. Wir sind im Foyer des Literaturhauses an der Alster, wo an diesem Abend zum zweiten Mal gequizzt wird. Der etwa Mitte 40-Jährige trägt einen blauen Strickpullover, ein weißes Hemd und eine schwarze Brille, die ihn belesen aussehen lässt. Hinter mir unterhalten sich zwei Studentinnen, vielleicht Germanistinnen wie die jungen Frauen aus dem Orgateam. Durch die gläserne Flügeltür sehen wir schon den Saal, in dem zwei große Kronleuchter von der stuckbesetzen Decke funkeln. Jeder Gast muss am Eingang ein farbiges Zettelchen ziehen und wird so zu einem der zehn Tischgruppen zugeteilt. Wer zusammen kommt, darf auch zusammenbleiben, in 10-ner Teams wird um die intellektuelle Ehre gerätselt. Und diesmal haben die studentischen Organisatoren die Richtlinien noch ein wenig verschärft. „Ich begrüße Sie zu dieser spaßigen, wenn auch etwas chaotischen Veranstaltung“, sagt Katharina Schmidt-Brass, die im Duo mit Ronja Lange das Hamburger Literaturquiz moderiert. Das Event lehnt sich übrigens an die Tradition britischer Pub-Quiz-Runden an und ist aus einem …

Sag es kurz: Pecha Kucha Night

Gute (Frauen-)Serien sind die, bei denen man innerhalb einer Folge lachen und weinen muss oder zumindest nachdenklich wird. Und etwa so war es am Mittwoch bei der Pecha Kucha Night Hamburg im Imperialtheater auf der Reeperbahn. Ich bin ganz ehrlich: Als ich auf dem Facebook-Flyer las „Stories in 20 Bildern x 20 Sekunden“, hatte ich keine Ahnung, was mich da erwartet. Latent schwang vielleicht sogar die Empörung darüber mit, dass ich 9 Euro zahlen sollte, dafür, dass mir Leute wahrscheinlich ihr Geschäftsmodell präsentieren. Aber was zunächst klingt wie ein afrikanischer Trommeltanz (gesprochen Petscha Kutscha), war ein interessanter Ausflug in die Köpfe unterschiedlicher Menschen, die alle für ihre Sache brennen. So springt der Funke bereits bei Oliver Bartelds über, der erste Presenter, der 20 x 20 Sekunden Zeit hat, um sich in 20 Powerpoint-Folien vorzustellen. Als Wander- und Reinhold-Messner-Fan beschließt der gebürtige Ostfriese 2012 mit einem Freund die „Höhen“ Deutschlands zu erklimmen. Das heißt, die jeweils größte Erhebung in jedem Bundesland auszumachen. In Bremen gar nicht so einfach, wenn sich die als platte Wiese tarnt. Ein …

Hamburgliebe ist …

Kurzer Vorvermerk: Ich habe mich heute gegen eine Liebeserklärung an Hamburg und für eine Liste entschieden, die man sicher noch ewig weiterführen könnte. Und weil Valentinstag ist, sind ausnahmsweise auch Klischees erlaubt. Wer mag, kann ja meine Gedanken im Kommentarfeld ergänzen oder beweist seine Hamburgliebe einfach bei einem kreativen Valentinsdate. Wer keinen Schatz hat oder den Kommerz-Tag boykottiert, kann sich außerdem diesen anregenden Artikel von Mit Vergnügen Hamburg zu Gemüte führen ;-). Also noch mal: Hamburgliebe ist … … wenn es einfach zu viel Programm für zu wenig Wochentage gibt. … wenn das Schulterblatt so voll ist, als gäbe es kein Drinnen. … wenn bei Sonne alle an der Alster sind. … wenn man überhaupt immer schnell irgendwo ans Wasser kommt. … wenn man trotz Schlaglöchern überall mit dem Fahrrad hinfährt. … wenn man keinen Garten braucht, weil es den Stadtpark gibt. … wenn man im Winter mit Glühwein in der Strandperle sitzt. … wenn man ganz Deutschland an den Landungsbrücken trifft. … wenn man zu jeder Tages- und Nachzeit „Moin“ sagen darf. … wenn …

13. clubkinder Tagebuchlesung

Stellt euch mal vor, eure Eltern würden eure alten Tagebücher finden und darin einfach mal fröhlich herumstöbern. WIE PEINLICH, dachte ich sofort, nachdem ich am Samstag bei der von den clubkindern veranstalteten Tagebuchlesung war. Ich habe die wertvollen Restbestände, die noch in meinem Heimathaus lagerten, inzwischen in Sicherheit gebracht und bin gespannt nachzulesen, in welchem Schreibstil ich selbst als Heranwachsende meine intimsten Geheimnisse verfasst habe. Die clubkinder, das sind übrigens keine geschäftstüchtigen Teenies, die die ganze Zeit nur Party machen, sondern ein gemeinnütziger Verein, der für den guten Zweck richtig coole Events in Hamburg organisiert. Falls ihr noch nie von der Truppe gehört habt, solltet ihr mal im Internet auf der Website schauen. Eine der erfolgreichsten Veranstaltungs-Reihen ist die, bei der junge Erwachsene private Notizen aus ihrer Kindheit vorlesen, also wie bei einem Diary Slam bloß ohne Konkurrenz-Gedanken. An diesem Wochenende ging das Format bereits in die 13. Runde. Als Location hielt wieder das ehrwürdige Gruenspan her, das alte Theaterhaus mit den wunderschönen Säulen. Die Schlange vor der Tür des Gebäudes war ungelogen ungefähr genauso …

European Outdoor Film Tour: Krankletterer Don't look down © Firecracker Films Don't look down © Firecracker Films

European Outdoor Film Tour 14/15

James Kingston ist süchtig nach Angst. Oder besser danach, diese auszuschalten. Er findet nichts Falsches daran, an einem Arm von einem Kran in 530 Metern Höhe zu hängen. Erst als er auf der Moscow Bridge in der Ukraine – natürlich ungesichert – einen Rückwärtssalto versucht, rutscht auch dem 23-jährigen Engländer das Herz in die Hose. Und mit ihm allen Zuschauern, die gestern Abend im CinemaxX-Dammtor saßen, um sich die Beiträge der European Outdoor Film Tour 14/15 zu Gemüte führen. Mein Fazit der Veranstaltung: Manche Beiträge waren interessant und spannend, vor allem die Geschichte der Extremsportler dahinter. Andere blieben an der Oberfläche und erinnerten ein wenig an einen Werbespot. Vielleicht sollte man sich auch schämen, dass man als Zuschauer gleich an Coca Cola denkt, nur weil man Schnee in Kombination mit etwas stark Beleuchtetem sieht. Aber so ist es nun mal, wenn zwei Ski-Profis in lichterbesetzten Anzügen eine Tiefschnee-Piste heruntersausen und laute Musik dazu ihren Rausch symbolisieren soll. James Kingston, der eingangs erwähnte Krankletterer ist im Prinzip ein kranker junger Mann. Ein Schulabbrecher, der sich einst …