Essen ist ein zeitloses Thema. Eigentlich immer und für jeden relevant. Deshalb darf man auch am Samstag noch über eine besondere Gastroveranstaltung vom Mittwochabend berichten ;-). Der Streetfood Thursday, der diesmal ausnahmsweise Mitte der Woche stattfand, ist bei schönstem Frühlingswetter an den Fischmarkt umgezogen. Eine willkommene After-Work-Aktivität für gestresste Fans von schneller, aber leckerer Küche und ausgewählten Zutaten aus unserer Region.
Als ob es nirgendwo in Hamburg etwas zu essen gäbe, strömen die Massen fast hafengeburtstags-like von den Landungsbrücken heran, um die extravaganten Essenstände in und vor der Fischauktionshalle zu begutachten. Für den Innenbereich soll man sogar ein paar Euros zahlen, was im Internet vorab eine rege Diskussion auslöst. Aber selbst wer bereit ist, das Geld für den organisatorischen Aufwand, den Kampf um eine neue Bleibe und die Miete der privaten Halle zu zahlen, muss genügend Geduld mitbringen, um sich in die Mega-Schlange einzureihen.
Schwierig, denn jeder weiß, wie nervenaufreibend es sein kann, mit hungrigem Magen auf den rettenden Happen zu warten. So lag auch die Stimmung im Außengelände irgendwo zwischen entspannt und angespannt. „Lass uns erstmal hier irgendwas essen, dann habe ich vielleicht auch wieder Lust, mich da anzustellen“, sagt ein groß gewachsener Mann zu seiner Freundin, die lieber rein möchte. Er bringt auf den Punkt, was viele denken. Außerdem weiß der nordische Jung über einen heißen Telefondraht, dass es drinnen fast genauso voll sein soll.
Zwischen Hipstern zwischen 20 und Ende 30 sowie Familien mit Kindern schieben auch meine Freundin und ich uns durch die Menschentrauben hindurch. Alle Welt scheint lokale Burritos zu wollen und die Biopfannkuchen von Goldmädchen sehen auch unheimlich lecker aus. Vegane Burger, Chilli con Carne ohne Carne oder ofenfrische Pizza – die Auswahl kulinarischer Köstlichkeiten ist beim Streetfood Thursday groß. Wir entscheiden uns letztendlich für handbelegte Flammkuchen mit Ziegenkäse, Honig und Datteln. In erster Line, weil es aussieht, als ob vor dem kleinen, blauen Bulli der „Flammküche“ niemand ansteht. Da unsere Wahl aber tatsächlich eher zur Kategorie Slow Food gehört, warten wir gute 15 Minuten, bis wir mit Vornamen für das Mahl aufgerufen werden.
Fazit: Wem das Gedränge morgens in der U-Bahn oft zu viel ist, für den war der Streetfood Wednesday bzw. Thursday nichts. Die angebotenen Gaumenfreunden können sich geschmacklich aber sehen lassen! Um die 5 Euro haben wir für ein erstes Sättigungsgefühl gezahlt. Über die Atmosphäre in der Fischauktionshalle drinnen, kann ich leider nicht so viel sagen, aber durch die Fensterscheibe ließ sich eine stimmungsvolle Veranstaltung erahnen. Hier gab es wohl auch ein wenig mehr Platz zum eigentlichen Essen, sobald man sich etwas von den Ständen entfernt hat. Super war der Mittwochabend jedenfalls zum People Watching: Ich habe viele, viele sehr interessant aussehende Menschen gesehen!
Der Streetfood Thursday in Hamburg findet in der Regel einmal im Monat statt. Aktuelle Termine gibt’s auf der Facebook-Seite.