Alle Artikel mit dem Schlagwort: Backpacking

street art Byron Bay

Byron Bay: Hippies Favorite

Dem australischen Byron Bay oder kurz Byron eilt unter Backpackern ein unglaublicher Ruf voraus. Wenn man erstmal da sei, verliere man das Zeitgefühl. Aus ein paar Tagen werde eine Woche, aus ein paar Wochen ein Monat. Der Ort sei eigentlich nichts Besonderes, aber darin besonders gut. Ein entspanntes Hippie-Städtchen, in dem man sogar barfuß ausgehen könne. „But don’t expect too much“, warnt ein Reisender aus Estland. Schwierig, wo ich doch nun schon so viel über Byron gehört habe. Vorsichtshalber plane ich drei bis vier Nächte ein und kann eine halbe Woche vorher kaum noch eine Unterkunft finden. Zumindest nicht direkt im Zentrum. Ich bin mir aber sicher: Das Byron Bay Beach Resort direkt am Strand Belongil Beach wird es auch tun. Und es soll mehrmals täglich einen Shuttlebus zum Ortskern geben. Von einer anderen Reisebekanntschaft weiß ich, dass ich mich auf einen Singer-Songwriter namens Tom freuen kann. Sein Style erinnert an Jack Johnson, der übrigens Australier ist und hier rauf und runter gespielt wird. Langsame Gitarrenklänge, dazu eine sanfte, dunkle Männerstimme. Leider begegne ich Tom …

Tauchen Great Barrier Reef

Nahtaucherlebnis: Great, Great Barrier Reef

Liebe Taucherwelt, ich gebe zu, ich habe keinen Vergleich, aber das Great Barrier Reef ist der Hammer! Vor ein paar Tagen aus den Fluten des Outer Reefs (etwas ab vom eigentlichen Schuss – bei Cairns) gestiegen. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Eigentlich wollte ich schon früher aus dem Wasser: an der gelben Boje die Hand zur Faust ballen, den Arm heben und mich von einem der beiden motorisierten Gummiboote zurück zum Schiff bringen lassen. Denn trotz „Stinger Suite“, der schicken Anti-Quallen-Haut, die sich auch als Tauchanzug eignet, wurde es ganz schön kalt beim Schnorcheln. Aber jedes Mal als ich dachte, „Jetzt habe ich alles gesehen“, gab es noch irgendetwas Neues zu entdecken. Schon von Weitem ist das Korallen-Universum sichtbar – große türkise Flecken unterbrechen das tiefe Ozeanblau. Nur ein paar Meter ist das Wasser an diesen Stellen tief, sodass der gemeine Hobby-Schnorchler mit seinen Flossen gelegentlich an irgendetwas entlang schabt. Unter einem, über einem, neben einem – überall schwimmen Fische, sobald man die Nase ins Nass steckt. Groß und klein, bunt oder einfarbig, blau, …

I am Sailing: Whitsunday Islands

Die weiten Sandstrände, das türkise Meer, die entspannte Stimmung – all das macht die australische Ostküste aus. Auch die fleißig arbeitenden Australier, die entweder blond und braun gebrannt sind oder einen braunen Vollbart tragen, strahlen hier Gelassenheit aus. Tattoos, Dreadlocks und lockere Muscle-Shirts sind häufig gesehene Stylingmerkmale. Und natürlich dürfen die Flip-Flops nicht fehlen. „Schuhe sind ein Gefängnis für die Füße“, findet auch ein Reisender. Die Locals sowie die Touristen haben eben einfach gerne Spaß und eine gute Zeit an der Küste – ganz ohne Zwänge! Dazu sind gerade kleine Hafenstädte wie Airlie Beach prädestiniert. Vor allem Wassersport und Ausgehen wird hier groß geschrieben. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass einen ein Fremder in einer Bar anspricht und fragt: „Are you having a good night?“. Nur um sicherzugehen, dass man sich amüsiert. Und eventuell um ins Gespräch zu kommen. Das geht in Airlie Beach am besten in der Shute Harbour Road, in der sich alle Hostels, Restaurant-Bars, Touren-Anbieter und Shops befinden. In den kleinen Läden reihen sich Bikinis, Strandkleidchen und Ballonhosen aneinander. Aber die meisten Traveler kommen wegen der Segeltörns zu …

Magnetic Island: Koalas im Baum

Magnetic Island: Wilde Teddys in Sicht

Für gute 30 Dollar bringt einen die Fähre von Townsville in etwa 20 Minuten auf ein Eiland, auf dem man sich plötzlich abseits der Zivilisation wähnt. Hier zu wohnen muss schon besonders sein. Um Koalas in freier Wildbahn zu sehen, wird eine Wanderroute (The Forts Walk) in der Mitte der Insel „Magnetic Island“ in Richtung des Strandabschnitts Horseshoe Bay empfohlen. Ja, Horseshoe, so wie das Pferde-Hufeisen, an das die Bucht von der Form her wohl erinnern soll. Ein Bus führt vom Fährterminal zum Ausgangspunkt, wer mag kann nahe des Horseshoe-Strandes auch im Bungalow Bay Koala Village halt machen, wo man Koalas auf den Arm nehmen oder – auf einer der interaktiven Wildlife-Touren – Krokodile küssen darf. Zur Dämmerung (geg. 17 Uhr) lohnt es sich den Ort am Ende der Straße des Bremner Points zu besuchen, an dem jeden Tag Wallabys, eine Art Mini-Kängurus, gefüttert werden. Wir starten aber erstmal auf eigene Faust und nehmen den Walking Trail, der direkt am Fährterminal beginnt. Unglaublich: Nachdem wir mit unseren Flip-Flops nur ein paar Meter gen ersten Aussichtspunkt …

Townsville: Nicht überragend, aber unterschätzt

„Hi I am Mat and this is Ted and we are gonna be your best friends for the next one and a half hours“, kündigt mein unbekannter Sitznachbar im Flugzeug an. Er kommt gerade von einer Exkursion mit seiner Kirchengruppe, deren Mitglieder vor hinter und neben uns sitzen. Jetzt geht das Abenteuer „Alleine reisen“ erst richtig los, denke ich während der junge Mann mit der Baseballcap in meine Richtung nuschelt. Das mein eigentlicher „Reisepartner“ aus Kiel, den ich im Vorwege über das Internetportal „join my trip“ akquiriert hatte, es nicht zum verabredeten Zeitpunkt nach Townsville schaffen wird, ahne ich irgendwie schon. Ich selbst war trotz mehrtägigem Aufenthalt in Brisbane nicht mal in der Lage, mein erstes Hostel fest zu buchen – so viele neue Eindrücke prasselten anfangs auf mich ein. „Why Townsville?“, fragt der Kleinstädter, als er hört, dass ich die Ostküste bereisen will. „Why not?“, antworte ich. Der Touristenort Cairns, wo viele Backpacker ihre Route wegen des Great Barrieer Reefs beginnen, ist mir für mein schmales Zeitbudget einfach zu weit oben. Und ich bin zuversichtlich, trotzdem eine Möglichkeit zu finden, …

Brisbane II: Park & Nacht

Eigentlich hatte ich geplant, von meiner ersten Australien-Station aus mit einem Inlandsflieger etwas weiter in den Norden nach Townsville zu düsen, um dann auf dem Rückweg noch einmal bei meinem Freund Tudor in Brisbane vorbeizuschauen. Jetzt aber würde ich dafür nicht mehr meine Hand ins Feuer legen. Oder vielleicht nur für eine Nacht vorbeischauen. Denn es gibt so viel zu sehen, zu entdecken und zu unternehmen an der australischen Ostküste, dass es fast falsch erscheint, wiederholt einen längeren City-Stopp in Queensland zu machen. Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass Brisbane eine angenehme Stadt ist, in der man ohne Probleme leben könnte, auch wenn sie nicht direkt am Meer liegt, man also bis zum echten Strand erst noch mit dem Auto oder Zug fahren muss. Bei Backpackern hat Brisbane offensichtlich nicht so einen guten Ruf, manche behaupten sogar, man könne einfach auf einen Halt dort verzichten – es sei denn, einem sei nach einem Einkaufstag zumute. Dem möchte ich widersprechen. Denn auch in Brisbane kann man etwas erleben! So fahren die roten Fähren ganz umsonst von …

Australien First Steps: Brisbane

Die drittgrößte Stadt Australiens begrüßt mich freundlich. Durch einen Park, in dem eine Gruppe End-Zwanziger Gymnastik macht, geht’s vom Appartement meiner Gastgeber zum Brisbane River. Städte brauchen Wasser, der Meinung war ich schon immer – meine Theorie bestätigt sich hier am anderen Ende der Welt erneut. Ein Riesenrad ragt am Flussufer in den Himmel, an dessen Fuß sich pinke Blümchen um Torbogen aus Eisen schlängeln. Ein ganzer Gang dieser Arkaden zieht sich durch den Park des sogenannten West Ends. Die Konstruktion wird von Einheimischen als „Die Dinosaurierknochen“ bezeichnet. Am Flussufer entdecke ich auch gleich eine Gemeinsamkeit mit meiner Heimatstadt Hamburg: Im Kulturzentrum QPAC (Queensland Performing Art Centre) wird gerade „König der Löwen“ aufgeführt. Außerdem amüsieren mich die Schulklassen, die in Trauben im Schatten von Bäumen an der Promenade stehen. In ihren Schuluniformen sehen sie aus wie aus der Kolonialzeit – mit ihren Faltenröckchen, den mintgrünen Hemden, bestickten Kragen und etwas zu langen Krawatten. Manche tragen den typisch australischen „Akura“-Hut, der mich irgendwie an Crocodile Dundee erinnert. Paul Hogan (in der Rolle des Abenteurers aus dem Busch) war hierzulande übrigens schon lange vor …