Alle Artikel mit dem Schlagwort: Abenteuerreisen

100 Tage Tibet: Ein heiliges Land ohne Dalai Lama

Der Dalai Lama ist seit jeher eine Persönlichkeit, die Menschen weltweit inspiriert. Aber war euch bewusst, dass das einstige religiöse Oberhaupt der Tibeter seit über 50 Jahren im Exil in Indien lebt? Wer in seiner einstigen Heimat, dem Tibet, auch nur den Namen des Dalai Lamas erwähnt, wandert heute schnurstracks ins Gefängnis. Viele prachtvolle Tempel aus seiner Zeit vegetieren irgendwo verlassen vor sich hin und die intakten Gebetshäuser, die renoviert wurden, sind oftmals nicht mehr als Show. Sie werden in den Stadtgebieten sozusagen für Touristen „bespielt“. Die tibetischen Mönche, die man dort bei ihren Ritualen beobachten kann, werden von der chinesischen Regierung bezahlt. Nur vereinzelt gibt es noch „echte“ Mönche, die dort in ihren weinroten Kutten meditieren und diskutieren. Von Zeit zu Zeit zündet sich sogar einer von ihnen an, um ein Zeichen gegen die Unterdrückung zu setzen. Doch wenig bis gar nichts dringt davon an die internationale Presse, die im Tibet nicht berichten darf. Einer der dennoch hinter die Fassade des von China besetzten Landes geblickt hat, ist York Hovest. Ein nicht unbekannter deutscher …

St. Peter Ording: Zur Kite WM und überhaupt

Also St. Peter Ording kann man machen. Wirklich! Für ein Wochenende oder auch als Tagesausflug. Wir haben zu einer frühen Morgenzeit am letzten Wochenende keine zwei Stunden von Hamburg aus gebraucht. Und das obwohl scheinbar alle Welt zur Kite WM fahren wollte, so schien es mir vom Hören-Sagen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal in St. Peter gewesen bin, es könnte in den 90ern gewesen sein, während im Radio Coco Jambo lief. Ich hatte den Wahnsinnsstrand jedenfalls nicht mehr so beeindruckend in Erinnerung. Endlose Weiten von pudrigem Sand, der gen Horizont etwas dunkler und fester wird. Und weil sich selbst große Menschenmassen so gut verteilen, ist es ganz leise, egal, wo man sein Lager aufschlägt. Je länger wir am vergangenen Samstag in der Sonne brutzeln, je mehr bunte Strandmuscheln ploppen aus dem Boden. Irgendwann liegen wir nicht mehr in dritter, sondern in achter Reihe und fühlen uns dabei trotzdem total privat. Leise Beats schleichen sich vom nahegelegenen Festivalgelände an unsere Ohren. Dort, wo es Snacks wie holländische Pommes, italienische Pizza oder mexikanische Burritos gibt. …

Wahnsinn: Mit Cargobike durch Kanada

Warum nicht einfach mal mit dem Fahrrad Kanada durchqueren, hat sich Lamar Timmins aus Montréal gedacht. Der 27-Jährige, den ich neulich in Hamburg kennenlernte, bricht letzten Herbst zu einem einmaligen Abenteuer auf. Mit einem Cargobike, einem Lastenrad, legt er in 38 Tagen knapp 4.000 Kilometer zurück. Wie die Tour überhaupt möglich war und was er dabei erlebt hat, verrät er mir im Interview. Das gab es noch fast nirgendwo zu lesen! Quer durch ein Land fahren, das 30-mal so groß ist wie Deutschland. Wie bist du auf diese Wahnsinnsidee gekommen? Ich bin sehr ehrgeizig, vor allem, wenn es darum geht, meine körperliche Ausdauer zu testen. Fahrradfahren und Reisen sind zwei Dinge, die ich liebe, deshalb stand eine Kanadatour schon immer auf meiner To-Do-Liste. Aber eigentlich war alles Zufall. Die Firma trioBike hatte gerade das leichteste Cargobike der Welt gelaunched. Da bekam ich plötzlich die Idee, damit von Montréal nach Vancouver zu fahren. Also fragte ich trioBike nach einer Kooperation, genau wie den Lifestyleblog Modacity. Beide sagten ja, darauf war ich gar nicht vorbereitet. Das Fahrrad kam frisch von …

Einfach Meer: Ocean Film Tour

Gehört ihr auch zu den Ocean Lovers? Ich glaube, uns Hamburgern liegt die Liebe zum Wasser irgendwie im Blut. Deshalb war die Hütte auch voll, als die International Ocean Film Tour diese Woche ins CinemaxX-Dammtor lockte. Coole Surferboys flimmerten ebenso über die Leinwand wie uncoole Haischlachter. Die Kurzfilmreihe hat eindrucksvoll gezeigt, wie mächtig und zugleich zerstörbar die großen Weltmeere sind. Werfen wir doch mal einen genaueren Blick auf die vier Beiträge, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind. Die werden sicher auch euch beeindrucken! Attractive Distractions: Heiße Surferboys Warum der Eröffnungsbeitrag der Ocean Film Tour Attractive Distractions heißt, darf jeder für sich selbst interpretieren. Die Kamera nimmt uns mit an paradiesische Orte, an denen Profisurfer ihrer Leidenschaft nachgehen. „Es gibt viele Dinge, die sind größer als du, es kommt nur darauf an, wie du mit ihnen umgehst“, sagt eine Stimme aus dem Off. Im nächsten Moment streichelt ein knackiger Beachboy eine Riesenwelle von innen. So lässig, wie ein Typ, der sich gegen einen Kühlschrank lehnt, gleitet er durch den Tunnel aus wild schäumendem Nass. In Attractive Distractions geht es um Nervenkitzel, sportliches Geschick, …

GEO-Reporter live erlebt

Ein GEO-Reporter ist irgendwas zwischen Fotograf, Journalist, Wissenschaftler, Extremsportler und Asket. So zumindest mein Eindruck nach dem ersten Vortrag der Veranstaltung „Abenteuer Erde – GEO-Reporter live erleben“. Das Event in der Laeiszhalle Hamburg, bei dem GEO-Mitarbeiter von ihren Reisen und Projekten berichten, eröffnet am Sonntagnachmittag Michael Martin. Man kann nicht anders als schmunzeln, als der gebürtige Bayer die Bühne betritt. Seine Rede beginnt er so schwungvoll, wie das halblange Haar in sein gebräuntes Gesicht fällt. Martin kennt jetzt alle Wüsten dieser Erde und kann deshalb Trocken- mit Polarwüsten vergleichen. Zehn Expeditionsreisen hat er für sein Projekt unternommen, die letzte endete am Samstag um 21:30 Uhr. Ein Mann, der alle Wüsten kennt Michael Martins Bilder sind wahnsinnig. Sie zeigen Sterndünen, Eislandschaften und Rentier-Eskimos. Außerdem ist fotografisch dokumentiert, wie der Reporter selbst mit dem Motorrad in Wüstenschnee stürzt. Ja, richtig mit dem Motorrad, bei fast Minus 40 Grad. Darauf muss man erstmal kommen! Zwar fährt der Anfang 50-Jährige mit beheizter Weste, Unterhose und beheizten Socken, aber so richtig Spaß machen die Bedingungen nicht. Deshalb hat Martins Ehefrau solche Aktionen in Zukunft auch verboten. Das wird ihn jedoch vermutlich …

ITB 2015 Thailandstand

Die große Reisemesse ITB

Die Welt ist diese Woche in Berlin zu Gast und ich war zum ersten Mal dabei. Auf der ITB, der größten Reisemesse, trifft sich alles, was in der Touristikbranche Rang und Namen hat. „It’s a match!“ rufen in Weinrot gekleidete Studenten, die auf einer Brücke in der Einmarsch-Schneise des Messegeländes stehen. Sie halten ein Plakat auf dem „Du + Air Berlin = Sonne“ oder Ähnliches steht. „Gute Laune!“, trällert eine der Promotion-Damen. Die Mehrheit der in Richtung Messe strömenden Business-Menschen sieht jedoch noch nicht so aus. Etwas zu trockene Luft, etwas zu grelles Licht und weite Strecken, die man auf schicken Schuhen zurückgelegen muss – jeder weiß, dass so ein Messetag auch kein Zuckerschlecken ist. Aber es lohnt sich: Wenn man noch nie auf der ITB war, hat man wirklich viel zu gucken, selbst wenn man sich nur die Gestaltung der über 10.000 Stände aus mehr als 180 Ländern anschaut. Und da hat natürlich jeder Aussteller so seinen eigenen Stil. Bei den Afrikanern ist es bunt, Tiersymbole und viel Holz sind angesagt. Bei den Arabern glitzert und blinkt es. Dem …

European Outdoor Film Tour: Krankletterer Don't look down © Firecracker Films Don't look down © Firecracker Films

European Outdoor Film Tour 14/15

James Kingston ist süchtig nach Angst. Oder besser danach, diese auszuschalten. Er findet nichts Falsches daran, an einem Arm von einem Kran in 530 Metern Höhe zu hängen. Erst als er auf der Moscow Bridge in der Ukraine – natürlich ungesichert – einen Rückwärtssalto versucht, rutscht auch dem 23-jährigen Engländer das Herz in die Hose. Und mit ihm allen Zuschauern, die gestern Abend im CinemaxX-Dammtor saßen, um sich die Beiträge der European Outdoor Film Tour 14/15 zu Gemüte führen. Mein Fazit der Veranstaltung: Manche Beiträge waren interessant und spannend, vor allem die Geschichte der Extremsportler dahinter. Andere blieben an der Oberfläche und erinnerten ein wenig an einen Werbespot. Vielleicht sollte man sich auch schämen, dass man als Zuschauer gleich an Coca Cola denkt, nur weil man Schnee in Kombination mit etwas stark Beleuchtetem sieht. Aber so ist es nun mal, wenn zwei Ski-Profis in lichterbesetzten Anzügen eine Tiefschnee-Piste heruntersausen und laute Musik dazu ihren Rausch symbolisieren soll. James Kingston, der eingangs erwähnte Krankletterer ist im Prinzip ein kranker junger Mann. Ein Schulabbrecher, der sich einst …

Sandy Adventure: Fraser Island Tour

Fraser, I miss you already. I miss your natural beauty, your gentle breeze, your soft sand and your precious lakes. I miss how, while we are speeding on your beaches by four wheel drive, the waves scroll on the sand like little fingers made of foam. But lets start from the beginning: My trip to Fraser Island, the largest sand island in the world, turned out to be an awesome and unique experience. You get to drive these big cars, which can go on whatever ground: bumpy tracks in the forest, small rocks, water, deep sand. Well I didn’t, because I didn’t bring my drivers license to Australia – so keep in mind: Take yours on your travel, even if you are not thinking to use it. When driving on the beach, they tell you to watch out for deep sand, small rivers, the waves washing up, people, dingos (a wild type of dog, who lives on the island and can be dangerous IF you are on your own) and even planes, who might land …

Tauchen Great Barrier Reef

Nahtaucherlebnis: Great, Great Barrier Reef

Liebe Taucherwelt, ich gebe zu, ich habe keinen Vergleich, aber das Great Barrier Reef ist der Hammer! Vor ein paar Tagen aus den Fluten des Outer Reefs (etwas ab vom eigentlichen Schuss – bei Cairns) gestiegen. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Eigentlich wollte ich schon früher aus dem Wasser: an der gelben Boje die Hand zur Faust ballen, den Arm heben und mich von einem der beiden motorisierten Gummiboote zurück zum Schiff bringen lassen. Denn trotz „Stinger Suite“, der schicken Anti-Quallen-Haut, die sich auch als Tauchanzug eignet, wurde es ganz schön kalt beim Schnorcheln. Aber jedes Mal als ich dachte, „Jetzt habe ich alles gesehen“, gab es noch irgendetwas Neues zu entdecken. Schon von Weitem ist das Korallen-Universum sichtbar – große türkise Flecken unterbrechen das tiefe Ozeanblau. Nur ein paar Meter ist das Wasser an diesen Stellen tief, sodass der gemeine Hobby-Schnorchler mit seinen Flossen gelegentlich an irgendetwas entlang schabt. Unter einem, über einem, neben einem – überall schwimmen Fische, sobald man die Nase ins Nass steckt. Groß und klein, bunt oder einfarbig, blau, …

I am Sailing: Whitsunday Islands

Die weiten Sandstrände, das türkise Meer, die entspannte Stimmung – all das macht die australische Ostküste aus. Auch die fleißig arbeitenden Australier, die entweder blond und braun gebrannt sind oder einen braunen Vollbart tragen, strahlen hier Gelassenheit aus. Tattoos, Dreadlocks und lockere Muscle-Shirts sind häufig gesehene Stylingmerkmale. Und natürlich dürfen die Flip-Flops nicht fehlen. „Schuhe sind ein Gefängnis für die Füße“, findet auch ein Reisender. Die Locals sowie die Touristen haben eben einfach gerne Spaß und eine gute Zeit an der Küste – ganz ohne Zwänge! Dazu sind gerade kleine Hafenstädte wie Airlie Beach prädestiniert. Vor allem Wassersport und Ausgehen wird hier groß geschrieben. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass einen ein Fremder in einer Bar anspricht und fragt: „Are you having a good night?“. Nur um sicherzugehen, dass man sich amüsiert. Und eventuell um ins Gespräch zu kommen. Das geht in Airlie Beach am besten in der Shute Harbour Road, in der sich alle Hostels, Restaurant-Bars, Touren-Anbieter und Shops befinden. In den kleinen Läden reihen sich Bikinis, Strandkleidchen und Ballonhosen aneinander. Aber die meisten Traveler kommen wegen der Segeltörns zu …